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EBA und ESMA veröffentlichen gemeinsame Faktenblätter zu DeFi sowie Krypto-Verleih, -Leihe und -Staking

Written by Sebastian Höft
Jan. 24, 2025

Der gemeinsame EBA-ESMA-Bericht 2025 beleuchtet die jüngsten Entwicklungen in den Bereichen Krypto-Verleih, -Leihe und -Staking, wesentliche Elemente der dezentralen Finanzen (DeFi). Beim Krypto-Verleih überträgt ein Anbieter Vermögenswerte an einen Nutzer, der diese durch Sicherheiten absichert und eine Rückzahlung samt Zinsen zu einem späteren Zeitpunkt zusagt. Krypto-Leihe ermöglicht es Nutzern, auf ähnliche Weise Mittel zu erhalten.

Krypto-Staking, ein zentraler Bestandteil von Proof-of-Stake-Blockchains, immobilisiert Vermögenswerte zur Unterstützung von Konsensmechanismen und belohnt Teilnehmer mit Validatorenrechten und Blockprämien. Diese Aktivitäten bergen jedoch erhebliche Risiken, wie Kollateralketten, die zu Kaskadenliquidationen, systemischen Liquiditätsengpässen und Entschuldungsspiralen führen können.

Liquiditätsrisiken, Marktvolatilität und das Fehlen von Bonitätsprüfungen verstärken finanzielle Anfälligkeiten. Hinzu kommt eine Konzentration der Marktaktivitäten auf wenige Protokolle, wobei 13 Anbieter 86 % des Marktes dominieren. Verwahrungsrisiken, operationelle Herausforderungen und rechtliche Unsicherheiten verschärfen die Lage zusätzlich. Derzeit wird Krypto-Verleih in 16 EU-Mitgliedsstaaten angeboten, während Staking in 23 verfügbar ist. Diese Dienste werden sowohl von zentralisierten Unternehmen als auch von DeFi-Protokollen bereitgestellt. Der EU-Markt für DeFi-Verleih hat einen Wert von 1,8 Milliarden €, Staking erreicht 3,6 Milliarden €. Die Europäische Kommission plant, die Erkenntnisse des Berichts in ihre MiCAR-Analyse einzubinden, während EBA und ESMA diese wachsenden Sektoren weiter überwachen.

Decentralized Finance (DeFi) beschreibt finanzielle Anwendungen auf Blockchain-Netzwerken, die traditionelle Finanzfunktionen ohne Vermittler oder zentrale Institutionen nachbilden. Der Zugang zu DeFi erfolgt über dezentrale Anwendungsoberflächen, selbstverwaltete Wallets und zentrale Handelsplattformen.

In der EU bleibt DeFi ein Nischenmarkt und macht nur 4 % der gesamten Marktkapitalisierung von Krypto-Assets aus. Rund 7,2 Millionen EU-Nutzer interagieren mit DeFi, jedoch nehmen weniger als 15 % regelmäßig an Aktivitäten teil. Zu den Hauptanwendungen von DeFi zählen Staking, Verleihen, Leihen und der Austausch von Krypto-Assets. Stablecoins in Euro spielen auf DeFi-Märkten eine minimale Rolle. Traditionelle EU-Finanzinstitute sind kaum in DeFi engagiert; die Akzeptanz von Krypto-Technologien unter Banken ist niedrig, und Investitionen in blockchain-orientierte Fonds sind marginal.
DeFi ist Risiken wie On-Chain-Schwachstellen (z. B. Smart-Contract-Ausbeutung und Betrug) sowie Off-Chain-Bedrohungen (z. B. Phishing und Schlüsselkompromittierung) ausgesetzt. Die Anonymität selbstverwalteter Wallets erschwert die Regulierung und kann für illegale Aktivitäten missbraucht werden. Die Europäische Kommission und EU-Behörden beobachten die Entwicklung von DeFi weiterhin, um Chancen und Risiken gemäß dem EBA-ESMA-Bericht 2025 zu bewerten.

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Autoren

Sebastian Höft

Sebastian Höft

Global Director of Sales, Deutschland

Simon Blechinger

Simon Blechinger

Product Manager, Deutschland

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